
Nicht nur für Thomas Masil, sondern auch für den Fliegerclub Stadtlohn war der 01.03.2023 sicherlich ein ganz besonderer Tag. Nach 35-jähriger Dienstzeit bei der Bundeswehr begann im März 2023 für den Oberstabsfeldwebel der Ruhestand.
Das binationale Corps des deutsch-niederländischen Fernmeldebataillon aus Münster hatte die Idee, ihren Feldwebel – in Insiderkreisen als die „Mutter der Kompanie“ bzw. „Spieß“ bekannt – zur Verabschiedung mit einem Rundflug in einem Ultraleichtflugzeug, genauer: eine Comco C42 B, zu überraschen.
Die Teileinheit der „schnellen Eingreifkräfte“ der NATO ist nur etwa 20 km nordwestlich von Stadtlohn in Eibergen in den Niederlanden stationiert. Stabsfeldwebel Rudolf Fischer hatte in geheimer Mission vorab kurzerhand mit dem Fliegerclub-Stadtlohn (FCS) einen Kontakt geknüpft und alle Einzelheiten mit Vertretern des Vereinsvorstandes geplant und abgestimmt.


Die Flugvorbereitungen und Checks hatte Harro Strucksberg, der FCS Cheffluglehrer, wie immer mit höchster Sorgfalt durchgeführt. Nachdem OStFw Masil den Pilotensitz eingenommen und der Fluglehrer es sich auf dem Copilotensitz bequem gemacht hatten, ging es direkt zur Startbahn und anschließend in die Luft. Der Kurs war klar: Richtung Eibergen.
Das Kasernengelände liegt südlich der Stadt und wurde für eine genaue Inaugenscheinnahme aus der Luft mehrere Male umkreist. Erstaunlich schnell konnte sich „Spieß“ Thomas Masil selbst aus dieser eher ungewohnten Perspektive bestens orientieren.
Zurück nach Stadtlohn grüßte „Pilot“ Masil mit einem tiefen Überflug über die Piste 11 als Intermezzo seine Soldatinnen und Soldaten, die an der Piste Spalier standen. Danach ging es Richtung Süden zu seiner Heimatstadt Essen. Sein Haus – etwa 3 NM westlich der Schalke-Arena – und das Geschäft seiner Frau konnte Thomas Masil beim Überflug in sicheren 1.000 ft bzw. ca. 300 m Höhe sofort erkennen und aus einem völlig anderen Blickwinkel als üblich betrachten.
In einer größeren Schleife ging es abschließend über Gladbeck, Dinslaken und Rhede zurück nach Stadtlohn EDLS.
Dort warteten schon die Kameradinnen und Kameraden auf ihren „Spieß“. In weiser Voraussicht hatten sie in der Zwischenzeit die Organisation Verpflegung übernommen. Rund um das Clubhaus und auf der Terrasse gab es zur Stärkung Brötchen, Kaffee und ein Gläschen Sekt.
OStfw Thomas Masil dankte seiner „Truppe“ für die gelungene Überraschung und dem Fliegerclub für das tolle Flugerlebnis. Er versprach den Verein bei Gelegenheit erneut zu besuchen. Nicht zuletzt ist die Ultraleichtfliegerei eine unglaublich schöne Freizeitbeschäftigung: auch für frisch gebackene Ruheständler.
Und vielleicht hat diese doch etwas außergewöhnliche Aktion den ein oder anderen Gast für das Hobby UL-Fliegen begeistern können. Die Piloten des Fliegerclubs-Stadtlohn würden sich auf jeden Fall über einen erneuten Besuch des Oberstabsfeldwebel a. D. oder Mitgliedern des Corps sehr freuen.










