UL-Fliegen

Ultraleichtfliegen – völlig losgelöst

Willst du dir neue Per­spek­ti­ven eröff­nen? Mit Kabi­nen­kom­fort durch die Lüf­te rei­sen? Ist dir Sicher­heit wich­tig?
Flie­gen mit einem Ultra­leicht­flug­zeug ist eine span­nen­de und auf­re­gen­de Sport­art mit der du dir dei­nen Traum vom Flie­gen ver­wirk­li­chen kannst. Die Welt aus der Vogel­per­spek­ti­ve zu erle­ben gehört sicher zu den beein­dru­ckends­ten Erleb­nis­sen. Alle Augen­bli­cke ver­än­dert sich die Land­schaft und zeigt sich in ihrer gan­zen Vielfalt.

Ob im klas­si­schen Dop­pel­de­cker, im offe­nen Ein­fach­flug­zeug oder schnel­les Rei­sen mit Kabi­nen­kom­fort: Ultra­leicht­flie­gen ist Spaß für jeder­man­n/-frau. Die rasan­te tech­ni­sche Ent­wick­lung in den ver­gan­ge­nen 20 Jah­ren hat nicht nur bei Luft­sport­lern für viel Auf­se­hen gesorgt. Heu­te hat sich die jüngs­te Spar­te des Luft­sports eta­bliert. Ultra­leicht­flug­zeu­ge genie­ßen den guten Ruf als siche­res, preis­wer­tes und umwelt­freund­li­ches Luftsportgerät.

Was bedeutet Ultraleicht?

Ultra­leicht­flug­zeu­ge (UL) sind auf die Beför­de­rung von zwei Per­so­nen begrenzt. UL’s sind Flug­zeu­ge, bei denen das Gesamt­ge­wicht inklu­si­ve der bei­den Pilo­ten je nach Flug­zeug­typ bis zu 600 kg Kilo­gramm betra­gen darf, u. a. abhän­gig von der Her­stel­ler­an­ga­be. Es gibt im Wesent­li­chen zwei Arten:

Aero­dy­na­misch gesteu­er­te ULs wer­den über Steu­er­ru­der manö­vriert. Typisch hier­für ist ein Leit­werk am Rump­fen­de und Ruder an den star­ren Trag­flä­chen. Eini­ge die­ser Model­le unter­schei­den sich nur noch durch ihr Gewicht, nicht aber durch ihre Hand­ha­bung oder Leis­tungs­da­ten von grö­ße­ren Motorflugzeugen.

Über Gewichts­ver­la­ge­rung des Pilo­ten wer­den dage­gen so genann­te Trikes gesteu­ert, die  mit einem Dra­chen­flü­gel als beweg­li­che Trag­flä­che aus­ge­rüs­tet sind. Auch sol­che Flug­ge­rä­te gehö­ren zur UL-Kategorie.

Hin­weis: neben die­sen Gerä­ten gibt es auch noch Gyro­kop­ter, Leicht-Hub­schrau­ber sowie den ein oder ande­ren Selbst­bau, die der Kate­go­rie „UL“ angehören. 

Im Einklang mit Umwelt und Natur

Ultra­leicht­flie­gen ist umwelt­freund­lich. In den Flug­ge­rä­ten wer­den moder­ne Groß­se­ri­en-Moto­ren der Auto­in­dus­trie ver­baut, die sich seit Jahr­zehn­ten als zuver­läs­si­ge ver­brauchs- und schad­stoff­ar­me Antriebs­ag­gre­ga­te bewährt haben.

Sie gehö­ren mit weni­ger als 60 dB (A) zu den lei­ses­ten motor­ge­trie­be­nen Luft­fahr­zeu­gen. Zum Ver­gleich: Ein Pkw der Golf-Klas­se lie­fert im Stand einen Lärm­pe­gel von ca. 85 dB(A). Somit bie­ten Ultra­leicht­flug­zeu­ge eine zeit­ge­mä­ße öko­lo­gi­sche und öko­no­mi­sche Alternative.

Starts und Lan­dun­gen von Ultra­leicht­flug­zeu­gen sind in Deutsch­land nur an dafür zuge­las­se­nen Plät­zen erlaubt. Wie für alle motor­ge­trie­be­nen Flug­zeu­ge und Flug­ge­rä­te gel­ten das Luft­ver­kehrs­recht und sei­ne wei­ter­füh­ren­den Bestimmungen.

Ist Ultraleichtfliegen gefährlich?

Moderns­te Tech­no­lo­gien und Mate­ria­li­en kom­men für den Bau von Ultra­leicht­flug­zeu­gen zum Ein­satz. In Ver­bin­dung mit sehr lei­sen und umwelt­freund­li­chen Moto­ren bie­ten die­se Flug­ge­rä­te ein hohes Maß an Sicher­heit und Komfort.

Alle Ultra­leicht­flug­zeu­ge sind mit einem Gesamtret­tungs­sys­tem aus­ge­stat­tet, das Insas­sen und Flug­ge­rät im Not­fall an einem Fall­schirm sicher zu Boden bringt. Sorg­fäl­ti­ge Aus- und Wei­ter­bil­dung der Pilo­ten in Kom­bi­na­ti­on mit der not­wen­di­gen Dis­zi­plin und dem Respekt vor der Flie­ge­rei sind wei­te­re Vor­aus­set­zun­gen für unfall­frei­es Fliegen.

Selber fliegen

Wer kann/darf fliegen?

Im Prin­zip jeder: Frau­en, Män­ner, älte­re und jun­ge Men­schen. Die Aus­bil­dung kann mit 16 begon­nen, die Lizenz­prü­fung im Alter von 17 Jah­ren abge­legt wer­den. Ein flie­ger­ärzt­li­ches Taug­lich­keits­zeug­nis ist dabei eine wich­ti­ge Voraussetzung.

Wo kann man UL-Fliegen lernen?

Aus­ge­bil­det wird in den weit über 100 Ver­ei­nen und Flug­schu­len der Bun­des­re­pu­blik. Auch bei uns fin­det die UL-Aus­bil­dung statt.

Welche Themen werden in der Theorie-Ausbildung behandelt?

Pflicht­fä­cher des Theo­rie-Teils für Bewer­ber ohne flie­ge­ri­sche Vor­kennt­nis­se sind:

  • Luft­recht
  • Flug­funk
  • Navi­ga­ti­on
  • Meteo­ro­lo­gie
  • Ver­hal­ten in beson­de­ren Fällen
  • mensch­li­ches Leistungsvermögen
  • all­ge­mei­ne Luftfahrzeugkenntnisse
  • Tech­nik und
  • pyro­tech­ni­sche Einweisung.

Pyro­tech­nik wird durch den Aus­bil­dungs­lei­ter der Flug­schu­le geprüft, die Theo­rie-Prü­fung durch den Prüfungsrat.

Was beinhaltet die Praxis-Ausbildung?

Der prak­ti­sche Part umfasst:

  • 30 Flug­stun­den mit aero­dy­na­misch gesteu­er­ten Ultra­leicht­flug­zeu­gen, davon min­des­tens fünf Flug­stun­den im Alleinflug
  • Starts und Lan­dun­gen auf ver­schie­de­nen Flugplätzen
  • Außen­lan­de­übun­gen mit Fluglehrer
  • min­des­tens zwei Über­land­flü­ge mit Flug­leh­rer über jeweils eine Gesamt­stre­cke von min­des­tens 200 km mit Zwischenlandung
  • min­des­tens drei Allein-Über­land­flü­ge über jeweils 50 km
  • theo­re­ti­sche und prak­ti­sche Ein­wei­sung in beson­de­re Flug­zu­stän­de sowie in das Ver­hal­ten bei Notfällen

Ist ein eigenes Flugzeug erforderlich?

Nein! Unser Ver­ein stellt den Mit­glie­dern gegen eine ver­gleichs­wei­se gerin­ge Gebühr aero­dy­na­misch gesteu­er­te Schu­lungs­ma­schi­nen zur Ver­fü­gung. Die­se kön­nen nach Erhalt der UL-Flug­li­zenz auch gechar­tert wer­den. Schließ­lich soll der Traum vom Flie­gen ja kein Traum bleiben!

Auch in der UL-Sze­ne geht es nicht ohne Papier­kram. Die wich­tigs­ten For­mu­la­re und Anträ­ge sind auf der Web-Sei­te des DAEC (Deut­scher Aero Club – Dach­ver­band der deut­schen Luft­sport­ver­bän­de) verfügbar.