Die Telefone liefen heiß am Freitag, den 03.05.2024, was die Orga für den Folgetag betraf. Das Wetter spielte mit, die Flugzeuge standen zur Verfügung und die Idee war auch schon da: Flugziel ist Helgoland. Die Club-Mitglieder Falk, Harro, Jan, Egbert, Reinhold und Meik trafen sich daher früh um acht Uhr am Samstag am Stadtlohn-„Airport“, um die Vorbereitungen für den Flug auf die Insel zu erledigen. Sofort ging es an die Checks sowie Betankung der drei Maschinen (FK9, C42, P200) Verstauung des Gepäcks und nicht zuletzt an die für ULs erforderliche Formalie „Flugplan-Aufgabe“ (hier nachzulesen: Helgoland-Info).
Vom Start in Stadtlohn um kurz nach 9 Uhr dauerte es nur rund anderthalb Stunden bis zum Aufsetzen auf der 371 m langen Piste 21 auf Helgoland, genauer: Helgoland-Düne (EDXH). Zur vergleichsweise kurzen Flugzeit haben gleichermaßen das gute Wetter und wenig Windeinfluss beigetragen. Selbstverständlich wurde die Inselgruppe vor der Landung einmal umrundet. Zum Einen, weil sie sehenswert ist, zum anderen zur Orientierung.
Beim Pausen-Kaffee fanden sich die Piloten zunächst zur Planung des Weiterfluges zusammen. Nach dem Motto: Haben ist besser als brauchen! Anschließend ging es bei bestem Wetter mit der Fähre auf die Hauptinsel zum Mittagessen im vollen Sonnenschein. Mit dem Wort „Urlaub“ dürfte die Situation der FCS-Flieger wohl am besten beschrieben sein.
Die Insel hat eine spannende Geschichte bis weit in das letzte Jahrhundert hinein. Helgoland war Seefestung, Seeräubernest, bedeutender Stützpunkt der Seelotsen und zu Beginn des 18. Jahrhunderts sogar größtes Warenumschlagszentrum Europas. Der 2. Weltkrieg hinterließ ebenfalls Spuren. 1947 startete der Versuch, die Militäranlagen/Waffenbestände auf Helgoland mit der größten nichtnuklearen Sprengung zu vernichten. Deutschland erhielt die Insel 1952 zurück, die Wiederbesiedelung begann. Das 1961 fertig gestellte Rathaus ist heute noch Zeuge der Geschichte Helgolands und informiert die Besucher durch eine Hinweistafel über die aufregenden, historischen Ereignisse.
Die ungewöhnliche Lage Helgolands erlaubt zudem die Möglichkeit besonders günstig einzukaufen, denn die Insel ist „zolltechnisch“ Ausland und befindet sich damit abseits des EU-Steuerrechts. Da kommt Freude auf: die Waren sind nicht nur zoll- sondern auch mehrwertsteuerfrei! Und das Angebot lässt keine Wünsche offen: hochwertige Markenkleidung, Kosmetik, Parfüm über Spirituosen sowie Tabakwaren bis hin zu edlem Schmuck und Porzellan. Ein wahres Shopping-Eldorado! Die Raucher der Fliegergruppe haben natürlich die Gelegenheit genutzt und sich mit entsprechenden Zigarettenmengen eingedeckt.
Doch zurück zur Inseltour. Inzwischen waren Hunger und Durst der Piloten gestillt. Die Ruhepause hat zudem die Energiespeicher aufgefüllt, so dass dem Rückflug nichts im Wege stand. Erster Schritt: Übersetzen zum Flughafen, zweiter Schritt: Flugplanaufgabe zum nächsten Etappenziel Leer-Papenburg (EDWF) und drittens: Start frei!
Rund vierzig Minuten später ging es an die Vorbereitungen zur Landung in EDWF, dem „Flugplatz im Grünen an der Ems“. Die 1200 m lange Asphalt-Piste gestattet einen lockeren Anflug – das Flugplatz-Restaurant bietet Kaffee und leckeren Kuchen. Bestens versorgt traten die Club-Mitglieder schließlich gegen 16:15 Uhr den rund einstündigen Rückflug nach Stadtlohn an.
Dieser gestaltete sich jedoch als Herausforderung, denn von Süden (Flugrichtung) zog ein tiefes Wolkenband mit Regen heran. Aber mit Hilfe des Fluginformationsdienstes (FIS) haben die immer auf Sicherheit bedachten Piloten selbst diese kleine Trübung des Tages gemeistert. Und zur Belohnung gab es direkt hinter dem Regenband Sonnenschein im Überfluß.
Nach der Ankunft am Heimat-Flugplatz standen die obligatorischen Tätigkeiten auf der To-Do-Liste: Flugzeuge reinigen, hangarieren und Flugdaten erfassen.
Doch das Wichtigste zum Schluss: das „Landebier“ als Abrundung eines wertvollen, schönen Flugtages mit der Erkenntnis: einen solchen Ausflug sollten (müssen) wir unbedingt wiederholen! Unser Fliegerclub bietet jedenfalls dazu alle Möglichkeiten.